Tübinger Paläontologen haben eine in Vergessenheit geratene Nashorn-Gattung neu definiert: Eochilotherium lebte vor mehr als fünf Millionen Jahren und trug kein Horn. Hornlose Nashörner als Vorfahren heutiger Arten waren bereits bekannt. Ein internationales Forschungsteam aus Deutschland, Griechenland, Bulgarien und Südafrika zeigt im Journal of Vertebrate Paleontology, dass diese diverser waren als bislang gedacht. Panagiotis Kampouridis vom Senckenberg Centre of Human Evolution and Palaeoenviroment an der Universität Tübingen untersuchte dafür aus Museumssammlungen stammende, fossile Schädel hornloser Nashörner.
Heutige Nashörner waren die vielleicht diverseste Gruppe der ganzen Familie und eine der artenreichsten Gattungen ist als Chilotherium bekannt. Sie lebten in Asien wie auch in Ost- und Südosteuropa. Im Gegensatz zu heutigen Arten waren sie kleiner und hatten extrem kurze Beine, waren also vermutlich nicht so lauffreudig wie heutige Nashörner. Sie trugen hauerartige Schneidezähne und grasten in offenen Landschaften.
Der Text stammt von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und ist hier in Gänze zu lesen.